Montag, 21. Dezember 2009

Aberglaube

Hallo ihr Lieben,

ich hatte ja mal gesagt, dass die Russen so abergläubisch sind. Nun will ich mich mal an der Verifizierung meiner Behauptung versuchen und euch eine kleine Auswahl von russischen abergläubischen Handlungen wieder geben.

• Man darf im Haus nicht pfeifen, das bringt nach Meinung der Russen Unglück.
• Man darf keine Bürste auf den Tisch legen, auch das bringt (wirtschaftliches) Unglück.
• Man darf nicht über einen auf dem Boden liegenden Menschen treten, sonst wird der Liegende aufhören zu wachsen. Ggf. muss man den gleichen Weg zurückgehen.
• Um sich vor einem Unglück, über das man gerade spricht, zu schützen, muss man drei Mal auf den Tisch klopfen und dabei zur Seite spucken. (Welche Seite weiß ich leider nicht mehr, aber bestimmt ist sie auch wichtig.)
• Wenn man das Haus verlässt und umkehren muss, um etwas im Haus Vergessenes zu holen, muss man beim erneuten Hinausgehen in den Spiegel schauen, der bei der Tür hängt, damit die Seele des Menschen nicht verloren geht.
• Um sich vor etwas Schlechtem, wie Krankheiten (in meinem Fall die Grippe) zu schützen, kann man geschnittenen Knoblauch in die Zimmer stellen. Ebenso soll Salz in der Nase den Menschen vor Krankheiten schützen.
• Hier kommt der Klassiker: Eine schwarze Katze, die von links nach rechts deinen Weg kreuzt, bringt Unglück. Man kann dieses Unglück abwenden, indem man Rückwärst geht und irgendwas aufsagt (Was genau, weiß ich nun leider auch wider nicht.)
• Man muss hier in Russland (früher ganz bestimmt, heute vielleicht etwas weniger) vor einer Reise sich zusammen setzen und ein paar Minuten schweigen. Damit soll eine sichere und gute Reise gesichert werden.
• Ich bin nicht sicher, ob das auch auf Aberglauben zurückzuführen ist, oder ob es einfach nur ein komischer Brauch ist: Die Menschen (vor allem die Kinder) ziehen anderen Geburtstagskindern an den Ohren so oft, wie sie alt werden. Beim letzten Mal wird am heftigsten gezogen. (Diesen Brauch gab es auch in meiner Familie, und auch mindestens bei einer meiner Freundinnen aus Moskau.)
• Man muss, wenn jemand einem anderem auf den Fuß tritt, diesem wieder auf den Fuß treten, und zwar drei Mal. Der Grund dafür konnte mir leider nicht verständlich gemacht werden, ich vermute, weil keiner den Grund wirklich weiß.
• Außerdem kann man hier anscheinend voraussagen, wenn jemand kommt. Und zwar wird gesagt, dass eine Frau kommt, wenn ein Löffel auf den Boden Fällt; bei einer Gabel kommt ein Mann. Was bei einem Messer kommt, konnte mir nicht gesagt werden.


Das war nun meine kleine Sammlung der Merkwürdigkeiten, an die Russen glauben oder die sie tun. Für die genannten Gründe gibt es natürlich keine Gewährleistung, wahrscheinlich variiert die Begründung auch bei jedem. Falls sich jemand mit dem russischen Aberglauben auskennt und gravierende Fehler in meinem Bericht entdeckt, bitte melden. Ich werde sie natürlich ganz schnelle verbergen. Über neue, mir noch nicht bekannte abergläubische Riten und Sitten würde ich mich auch freuen!


Liebste Grüße aus dem verschneiten Moskau,

Olga

3 Kommentare:

  1. Liebe Olgi,
    ich hoffe, du hast neben der ganzen Arbeit Zeit für "besinnliche" Weihnachten gehabt!

    Hört sich alles spannend an, was du so schreibst. Viel Spaß noch und komm gut ins neue Jahr!!!

    Deine Judith

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  2. übrigens, netter Nick -olgawolga- :-*

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  3. Danke! Ja ein bisschen Zeit war schon da, aber leider war sie nicht besinnlich. Die Russen sind halt keine besinnlichen Menschen. Hab euch alle und unseren Weihanchtsmarktausflüge und die Spieleabende vermisst :-(

    Ach, und beim Namen habe ich mich ja schon lange ergeben, Freunde von mir meinen, Ksenia würde mir passen,a ber ich bin strikt dagegen!

    Liebe Grüße

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