Hallo!
Ich melde mich mal wieder mit einem kleinen Bericht. Mir gehts immer noch gut, aber langsam wird es wirklich kalt. Heute hat es auch schon geschneit, ich habe mich über den Schnee sehr gefreut! Mal schauen, ob die Freude morgen noch anhält. Denn es ist zu befürchten, dass morgen nur noch dreckiger Matsch übrigbleiben wird. Und ich muss wohl bald meinen Mantel anziehen, den ich fünf Jahre lang in meinem Schrank gebunkert hatte. Endlich kann er sich beweisen.
Die letzten Wochen war ich wie die bisherigen sehr viel unterwegs. So war ich letzte Woche nicht vor 11 Uhr zu Hause. Ihr denkt euch bestimmt, wo treibe ich mich nur rum? Ich bin gar nicht so viel unterwegs, ich treffe mich nur mit Freunden oder gehe zu Veranstaltungen nach der Arbeit. Moskau ist aber so groß, dass es ziemlich zeitaufwendig ist, sich mit jemandem zu treffen. Und selbst wenn ich mich nur mit jemandem von 7 bis 10 in einem Cafe treffe, bin ich erst um 11 zu Hause. Ich befinde mich ständig in einem Wettlauf mit der Zeit, den ich leider oftmals verliere. So wollte ich z.B. am Donnerstag zu der Premiere des deutschen Filmfestivals gehen, bei der ich auf einer Gästeliste durch eine Freundin stand. Da ich noch vorher zu einer Bibliothek mit unglaublich schlechten Öffnungszeiten musste, traf ich beim Kino zu spät ein, da alle Plätze aufgrund eines zu hohen Andrangs vergeben waren. Meine Annahme, dass ich durch die Liste automatisch einen Platz kriegen würde, war leider falsch und ich sehr traurig.
Trotzdem kann ich noch viele Sachen nach der Arbeit machen. So war ich die letzten Wochen auf einer Fotoausstellung über John Lennon und Yoko Ono, habe ein paar tolle Cafes entdeckt, war auf einem Vortrag über eine Ostafrika Reise, auf einem Couch Surfing Treffen, auf einem klassischen Musikkonzert und ganz wichtig: im Kreml. Endlich habe ich es dorthin geschafft und war sehr begeistert! Vor allem von einer Ausstellung über die Waffenkammer und Schmuckproduktion war ich fasziniert und will unbedingt nochmal dorthin gehen. Wir waren zwar schon viereinhalb Stunden auf dem Gelände, gereicht hat es mir jedoch nicht. Außerdem werde ich die nächsten zwei Wochen noch fleißig in die Bibliothek gehen und für den Englisch Test lernen, den ich hier ablegen werde.
Ich habe auch noch ein paar frohe Meldungen zu verkünden. Zum einen habe ich endlich die Note für meine Bachelorarbeit erfahren, die nicht besser hätte sein können! Zum anderen kann ich vermelden, dass ich hohen Besuch aus Frankfurt erwarte, und zwar über Weihnachten! Juliane muss nur noch auf die Gnädigkeit der russischen Behörden hoffen.
Für einen anderen, der nun leider Engländer ist, sind die russischen Vorschriften nicht so gnädig. Da zeigt sich, wie Politik die Reisemöglichkeiten von Menschen behindern kann. Nach dem Tod des russischen Ex-Agenten Litwinenko 2006 wurden die Beziehungen zwischen England und Russland immer schlechter, so dass selbst das British Council, das englische Equivalent zu unserem Goethe-Institut, in Russland schließen musste. Die schlechte Beziehungen wirken sich auch in einer strikten und vor allem kostspieligen Visa-Vergabe Politik aus. So muss ein Engländer für ein Visum nach Russland ca 130 Euro Konsulargebühren zahlen im Vergleich zu 35 Euro für einen Deutschen. Das selbe gilt natürlich auch für die Russen, die nach England zu reisen veruschen. Denn die Botschaften spielen das Spiel: Wie du mir, so ich dir.
So, ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen gehabt und würde mich über Kommentare von euch sehr freuen :-)
Liebe Grüße aus dem verschneiten Moskau.
Olga
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Hallo Olga!
AntwortenLöschenIch gratuliere dir zu deiner BA-Arbeit und finde, Moskau hört sich toll an! Lass es dir weiterhin gut gehen.
Viele Grüße,
Karin