Hallo ihr Lieben, (Diesen Text habe ich schon vor einer Woche geschrieben. Jedoch hatte ich noch keine Moeglichkeit ihn zu veroeffentlichen.)
Ich bin gerade auf dem weg nach Bombay (oder Mumbai, wie es heute
heisst). Die letzte Woche war ich in hyderabad bei meiner Kommilitonen
rajitha und danach in aurangabad, in deren Nähe es wunderschöne alte
Höhlen gibt.
Zuerst hyderabad: ich weiss nicht, ob man davon in den Nachrichten in
Deutschland berichtet hat, aber am Donnerstag, den 25. Februar gab es
einen Brandanschlag im Zentrum der Stadt. Dabei starben Ca. 20
Menschen und 50 wurden verletzt. Ich hab davon auf der zugreise nach
hyderabad gehört und war am Anfang natürlich etwas verunsichert. Als
ich dann bei meiner Freundin war, war alles gut. Eigentlich habe ich
von dem Vorfall gar nichts mitbekommen. Der Anschlag richtete sich
nicht gegen Ausländer oder Touristen sondern ist ein Resultat des
internen hindu-moslem Konfliktes im Land.
Am Freitag war ich zuerst mit einer anderen Kommilitonen, Katharina,
die zufällig zum gleichen Zeitpunkt bei rajitha war, in der Stadt
unterwegs, eine der vielen Festungen des Landes besichtigen. Am
nächsten Tag bin ich zusammen mit rajitha und ihrem Mann und Sohn zu
verwandten in warangal gefahren. Auf dem weg hielten wir auf der neuen
Farm von rajitha an. Rajitha plant mangos und andere Früchte auf der
Plantage abzubauen. Abends kamen wir bei rajithas schwägerin und ihrer
Familie an. Ich konnte dann die riesige Sammlung an Sari bestaunen und
hab mir meine Hände mit henna bemalen lassen. Wunderschön sieht das
aus und ist anscheinend auch sehr gut für den Körper. Die Farbe soll
die Hitze aus dem Körper nehmen.
Ausserdem konnte ich beim Abendessen mal wieder bestaunen, wie viel
diese kleinen Inder essen. Ich bin ja kein schlechter Esser, aber hier
isst selbst der 7 jährige Sohn von meiner Freundin mehr als ich. Alle
haben sich gewundert, dass ich nur so wenig esse und ich musste
mehrmals versichern, dass mir das Essen schmeckt und ich einfach nicht
so viel reis essen kann wie sie. Vor allen Dingen nicht drei mal am
Tag. Am Ende meines Besuches war ich der ganzen reisgerichte leid und
wollte nur ein wenig Gemüse oder Obst Essen, was hier vergleichsweise
wenig gegessen wird. Für mich wurde dann extra melone und gurken
gekauft. Am Sonntag schauten wir uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt
an, wie immer einen alten Tempel und eine Festung. Am interessantesten
war der Besuch eines heute noch wichtigen hinduistischen Tempels, wo
ich die ganzen gebetszeremonie mitmachen durfte und von irgendeinem
Gott den Segen bekommen habe. danach fuhren wir zurück nach hyderabad
und am Montag Abend fuhr ich weiter nach aurangabad. Zuvor wollte ich
aber mit Hilfe von rajitha mir einen Sari kaufen. Ich finde die
indischen Kleider und Stoffe so wunderschön! Mein Geschmack ist aber
doch anders als der der Inder und es gab erstmal ein paar
Schwierigkeiten, bevor ich einen Sari für mich finden konnte. Keine
Ahnung, ob ich ihn jemals tragen werde, aber Saris finde ich einfach
toll. Der Besuch bei meiner Freundin war insgesamt sehr schön und ich
bekam einen sehr interessanten Einblick in das Leben der indischen
Mittelschicht.
In aurangabad kam ich um 5 Uhr morgens an und nachdem ich eine Stunde
am Bahnhof auf den Sonnenaufgang gewartet habe, habe ich mich
aufgemacht, eine bleibe in der Stadt zu suchen. Natürlich wurde ich
vom ricksha Fahrer zu einem anderen Hotel gefahren, das besser als das
von mir gesuchte Hotel sein sollte. Nachdem ich den Preis von 500 auf
400 rupi runter gehandelt hatte, bin ich dann doch in dem Hotel
geblieben. Handeln ist nebenbei eines der Dinge, die ich an Indien am
wenigsten mag. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich ganz schlecht
handeln kann. Ich will gar nicht wissen wie oft ich wahrscheinlich
schon übers Ohr gehauen wurde. Es fällt mir einfach schwer mit den
Menschen zu handeln wissend, dass ich mir den Preis eigentlich auch so
leisten kann. Anderseits macht es natürlich keine spass etwas zu
kaufen, wenn man weiss das es eigentlich total überteuert ist. Egal
was ich mache, ich fühle mich nicht wohl dabei.Also kaufe ich relativ
wenig. Vielleicht mache ich es später mehr, wenn ich mich an das
handeln gewöhnt habe.
Nach aurangabad fuhr ich nicht wegen der Stadt an sich, sondern weil
es wunderschöne Höhlen in der Nähe der Stadt gibt. Es sind die höhlen
von ellora und anjana. Ich blieb drei Tage in der Stadt. Am ersten Tag
habe ich mir ein Fahrrad geliehen, um bei der Post endlich die ersten
Postkarten abzuschicken. Da ich nur eine sehr ungenaue Karte von der
Stadt hatte, musste ich mehrmals nach dem weg Fragen. Leider kann das
in Indien sehr tückisch sein. Indern ist es immer sehr unangenehm,
wenn sie etwas nicht wissen. Wenn man sie nach dem weg fragt und sie
es nicht wissen, kann es sein, dass sie anstatt zu sagen, dass sie den
weg nicht wissen, dir irgendetwas ungenaues sagen. Das tun sie um ihr
Gesicht zu wahren. Meine Strategie dabei ist, einfach immer wieder
nach den weg zu fragen. Und irgendwann kommt man auch bei der Post an.
Diese Eigenschaft der Inder sowie ihre Fahrweise, die viele andere
Touristen nervt, stören mich aber gar nicht, vielleicht weil ich auch
wie eine sau fahre.
Gleich komme ich in Bombay an, der grössten Stadt Indiens.Ich bin
schon sehr gespannt. Die Meinungen, die ich bisher von anderen
reisenden gehört habe, sind sehr unterschiedlich. Es scheint, entweder
liebt oder hasst man die Stadt. Ich werde in Bombay bei einem Inder
und seinen Eltern Couch surfen und erhoffe mir dadurch einen besseren
Zugang zu der Stadt zu erhalten. Ach ja, dabei fällt mir eine
Begegnung mit einem anderen Inder in aurangabad ein.auf dem Markt hat
mir ein Inder mit guten englisch Kenntnissen beim kauf von Obst
geholfen. Daraufhin kamen wir uns Gespräch und er erzählte mir, dass
er Bombay für eine amerikanische Firma arbeitet und dafür viel in
Indien reisen muss. Da ich an den Tag alleine unterwegs war, fragte
ich ihn, ob er mit mir zu Abend essen wolle. Das zunächst interessant
erscheinende Treffen wurde leider eher unangenehm merkwürdig. Als wir
uns eine Stunde später trafen, fragte er mich, ob ich mit ihm auf sein
Zimmer gehen wolle oder er zu mir auf mein Zimmer kommen könne. Als
ich beides verneinte, gingen wir an der Hauptstraße “spazieren“, wobei
ich irgendwie immer auf der Straßenseite ging. Er konnte mein Wechseln
auf die Innenseite nicht nachvollziehen und machte sich über meine
Erklärung, dass mir das vorbei fahren der Autos unangenehm war, nur
lustig. Soviel zu den gentleman Fähigkeiten der Inder. Seine Fragen
waren ebenso merkwürdig. Nachdem er erzählt hatte, dass er eine Frau
und ein zwei Jahre altes Kind hat, gleichzeitig noch eine Freundin
hat, fragte er mich nach meinem Privatleben aus. Meine Antworten hielt
ich möglichst generell, auch als er fragte ob ich gerne küssen würde.
Als ich dieser Frage ausgewichen bin, wunderte er sich wieso ich eine
Fragen nicht beantworten wollte und ich erwiderte, dass sie zu privat
seien. Getoppt wurde das ganze von einer Liebeserklärung an Hitler,
den er für einen netten Kerl hielt. Sein Buch hatte er natürlich auch
gelesen und stimmte dem voll zu. Meiner ebenfalls ausweichenden
Antwort von verschiedenen Kulturen und Geschichtsschreibungen konnte
er wahrscheinlich nicht so viel abgewinnen. Da sieht man leider, dass
selbst vermeintlich junge, gut ausgebildete und hilfsbereite Inder
sich als ignorante, Minderheiten diskriminierende Ehebrecher
entpuppen. Aber ich will hier nicht von einem Fall auf alle Inder
urteilen.
PS: Mein Host in Bombay war sehr nett. Darueber schreibe ich aber mehr in meinem naechsten post.
Ich bin gerade auf dem weg nach Bombay (oder Mumbai, wie es heute
heisst). Die letzte Woche war ich in hyderabad bei meiner Kommilitonen
rajitha und danach in aurangabad, in deren Nähe es wunderschöne alte
Höhlen gibt.
Zuerst hyderabad: ich weiss nicht, ob man davon in den Nachrichten in
Deutschland berichtet hat, aber am Donnerstag, den 25. Februar gab es
einen Brandanschlag im Zentrum der Stadt. Dabei starben Ca. 20
Menschen und 50 wurden verletzt. Ich hab davon auf der zugreise nach
hyderabad gehört und war am Anfang natürlich etwas verunsichert. Als
ich dann bei meiner Freundin war, war alles gut. Eigentlich habe ich
von dem Vorfall gar nichts mitbekommen. Der Anschlag richtete sich
nicht gegen Ausländer oder Touristen sondern ist ein Resultat des
internen hindu-moslem Konfliktes im Land.
Am Freitag war ich zuerst mit einer anderen Kommilitonen, Katharina,
die zufällig zum gleichen Zeitpunkt bei rajitha war, in der Stadt
unterwegs, eine der vielen Festungen des Landes besichtigen. Am
nächsten Tag bin ich zusammen mit rajitha und ihrem Mann und Sohn zu
verwandten in warangal gefahren. Auf dem weg hielten wir auf der neuen
Farm von rajitha an. Rajitha plant mangos und andere Früchte auf der
Plantage abzubauen. Abends kamen wir bei rajithas schwägerin und ihrer
Familie an. Ich konnte dann die riesige Sammlung an Sari bestaunen und
hab mir meine Hände mit henna bemalen lassen. Wunderschön sieht das
aus und ist anscheinend auch sehr gut für den Körper. Die Farbe soll
die Hitze aus dem Körper nehmen.
Ausserdem konnte ich beim Abendessen mal wieder bestaunen, wie viel
diese kleinen Inder essen. Ich bin ja kein schlechter Esser, aber hier
isst selbst der 7 jährige Sohn von meiner Freundin mehr als ich. Alle
haben sich gewundert, dass ich nur so wenig esse und ich musste
mehrmals versichern, dass mir das Essen schmeckt und ich einfach nicht
so viel reis essen kann wie sie. Vor allen Dingen nicht drei mal am
Tag. Am Ende meines Besuches war ich der ganzen reisgerichte leid und
wollte nur ein wenig Gemüse oder Obst Essen, was hier vergleichsweise
wenig gegessen wird. Für mich wurde dann extra melone und gurken
gekauft. Am Sonntag schauten wir uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt
an, wie immer einen alten Tempel und eine Festung. Am interessantesten
war der Besuch eines heute noch wichtigen hinduistischen Tempels, wo
ich die ganzen gebetszeremonie mitmachen durfte und von irgendeinem
Gott den Segen bekommen habe. danach fuhren wir zurück nach hyderabad
und am Montag Abend fuhr ich weiter nach aurangabad. Zuvor wollte ich
aber mit Hilfe von rajitha mir einen Sari kaufen. Ich finde die
indischen Kleider und Stoffe so wunderschön! Mein Geschmack ist aber
doch anders als der der Inder und es gab erstmal ein paar
Schwierigkeiten, bevor ich einen Sari für mich finden konnte. Keine
Ahnung, ob ich ihn jemals tragen werde, aber Saris finde ich einfach
toll. Der Besuch bei meiner Freundin war insgesamt sehr schön und ich
bekam einen sehr interessanten Einblick in das Leben der indischen
Mittelschicht.
In aurangabad kam ich um 5 Uhr morgens an und nachdem ich eine Stunde
am Bahnhof auf den Sonnenaufgang gewartet habe, habe ich mich
aufgemacht, eine bleibe in der Stadt zu suchen. Natürlich wurde ich
vom ricksha Fahrer zu einem anderen Hotel gefahren, das besser als das
von mir gesuchte Hotel sein sollte. Nachdem ich den Preis von 500 auf
400 rupi runter gehandelt hatte, bin ich dann doch in dem Hotel
geblieben. Handeln ist nebenbei eines der Dinge, die ich an Indien am
wenigsten mag. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich ganz schlecht
handeln kann. Ich will gar nicht wissen wie oft ich wahrscheinlich
schon übers Ohr gehauen wurde. Es fällt mir einfach schwer mit den
Menschen zu handeln wissend, dass ich mir den Preis eigentlich auch so
leisten kann. Anderseits macht es natürlich keine spass etwas zu
kaufen, wenn man weiss das es eigentlich total überteuert ist. Egal
was ich mache, ich fühle mich nicht wohl dabei.Also kaufe ich relativ
wenig. Vielleicht mache ich es später mehr, wenn ich mich an das
handeln gewöhnt habe.
Nach aurangabad fuhr ich nicht wegen der Stadt an sich, sondern weil
es wunderschöne Höhlen in der Nähe der Stadt gibt. Es sind die höhlen
von ellora und anjana. Ich blieb drei Tage in der Stadt. Am ersten Tag
habe ich mir ein Fahrrad geliehen, um bei der Post endlich die ersten
Postkarten abzuschicken. Da ich nur eine sehr ungenaue Karte von der
Stadt hatte, musste ich mehrmals nach dem weg Fragen. Leider kann das
in Indien sehr tückisch sein. Indern ist es immer sehr unangenehm,
wenn sie etwas nicht wissen. Wenn man sie nach dem weg fragt und sie
es nicht wissen, kann es sein, dass sie anstatt zu sagen, dass sie den
weg nicht wissen, dir irgendetwas ungenaues sagen. Das tun sie um ihr
Gesicht zu wahren. Meine Strategie dabei ist, einfach immer wieder
nach den weg zu fragen. Und irgendwann kommt man auch bei der Post an.
Diese Eigenschaft der Inder sowie ihre Fahrweise, die viele andere
Touristen nervt, stören mich aber gar nicht, vielleicht weil ich auch
wie eine sau fahre.
Gleich komme ich in Bombay an, der grössten Stadt Indiens.Ich bin
schon sehr gespannt. Die Meinungen, die ich bisher von anderen
reisenden gehört habe, sind sehr unterschiedlich. Es scheint, entweder
liebt oder hasst man die Stadt. Ich werde in Bombay bei einem Inder
und seinen Eltern Couch surfen und erhoffe mir dadurch einen besseren
Zugang zu der Stadt zu erhalten. Ach ja, dabei fällt mir eine
Begegnung mit einem anderen Inder in aurangabad ein.auf dem Markt hat
mir ein Inder mit guten englisch Kenntnissen beim kauf von Obst
geholfen. Daraufhin kamen wir uns Gespräch und er erzählte mir, dass
er Bombay für eine amerikanische Firma arbeitet und dafür viel in
Indien reisen muss. Da ich an den Tag alleine unterwegs war, fragte
ich ihn, ob er mit mir zu Abend essen wolle. Das zunächst interessant
erscheinende Treffen wurde leider eher unangenehm merkwürdig. Als wir
uns eine Stunde später trafen, fragte er mich, ob ich mit ihm auf sein
Zimmer gehen wolle oder er zu mir auf mein Zimmer kommen könne. Als
ich beides verneinte, gingen wir an der Hauptstraße “spazieren“, wobei
ich irgendwie immer auf der Straßenseite ging. Er konnte mein Wechseln
auf die Innenseite nicht nachvollziehen und machte sich über meine
Erklärung, dass mir das vorbei fahren der Autos unangenehm war, nur
lustig. Soviel zu den gentleman Fähigkeiten der Inder. Seine Fragen
waren ebenso merkwürdig. Nachdem er erzählt hatte, dass er eine Frau
und ein zwei Jahre altes Kind hat, gleichzeitig noch eine Freundin
hat, fragte er mich nach meinem Privatleben aus. Meine Antworten hielt
ich möglichst generell, auch als er fragte ob ich gerne küssen würde.
Als ich dieser Frage ausgewichen bin, wunderte er sich wieso ich eine
Fragen nicht beantworten wollte und ich erwiderte, dass sie zu privat
seien. Getoppt wurde das ganze von einer Liebeserklärung an Hitler,
den er für einen netten Kerl hielt. Sein Buch hatte er natürlich auch
gelesen und stimmte dem voll zu. Meiner ebenfalls ausweichenden
Antwort von verschiedenen Kulturen und Geschichtsschreibungen konnte
er wahrscheinlich nicht so viel abgewinnen. Da sieht man leider, dass
selbst vermeintlich junge, gut ausgebildete und hilfsbereite Inder
sich als ignorante, Minderheiten diskriminierende Ehebrecher
entpuppen. Aber ich will hier nicht von einem Fall auf alle Inder
urteilen.
PS: Mein Host in Bombay war sehr nett. Darueber schreibe ich aber mehr in meinem naechsten post.
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